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Montag, 17. Juni 2013

SCHÖNES UND SCHLIMMES










Hier bin ich nach fast zwei Wochen wieder; so hatten meine Freunde, die meine Texte übersetzen, eine kleine Pause! (Dank an Chiara für die englische Übersetzung, an Ludmila, Teresa und Martin für die tschechische Übersetzung , an Pater Juan für die spanische und an Regina für die deutsche Übersetzung!)
Aber eins nach dem anderen:
Am Sonntagnachmittag brach ich in die Hauptstadt Bangui auf; auf der Strecke von 400 km gab es 10 Straßensperren der Rebellen. Es ist immer ein Glücksspiel, weil sie keine Dienstvorschrift haben und oft aus dem Tschad oder Sudan sind und kaum Sango oder Französisch sprechen.
Auf die Frage „wohin gehst du?“, antwortete ich, dass sie das nichts angehe. Sie werden gewöhnlich ärgerlich und antworten, das sei ihre Aufgabe. Und ich antworte, wenn sie wüssten, wohin ich ginge, ob sie mir wirklich meine Sicherheit garantieren könnten?
Meistens haben sie genug und lassen mich gehen.
Nach vier Monaten nach Bangui zurückzukehren ist nach allem, was geschehen ist, eindrucksvoll:  nur wenige Autos  ( die meisten wurden gestohlen und in den Tschad gebracht, andere sind noch versteckt) und kaum jemand befindet sich auf den Straßen. Viele Soldaten der multinationalen afrikanischen FOMAC-Truppe, Soldaten aus Frankreich und leider noch viele Rebellen überall…..
Überall spürt man die Anspannung und Unsicherheit. Einer meiner Freunde, mit dem zusammen ich 2008  mit den Rebellen diskutierte, wurde Berater des Präsidenten.
Er fühlt sich immer noch nicht sicher und schläft nicht zu Hause, weil die Rebellen mehrmals kamen und nach ihm suchten.
Am Montagmorgen ging ich zu einem Treffen mit dem Erzbischof und den religiösen Führern. Wir waren ungefähr 50 Teilnehmer: Muslime, Protestanten und Katholiken, und wir wollten zusammen für Frieden und Vermittlung arbeiten. Es ist hauptsächlich eine Ausbildung; vor allem aber findet das Treffen statt, um in dieser Zeit des Krieges mit anderen Religionen zum Gespräch zusammenzukommen, um Informationen auszutauschen und die Sorgen in dieser Zeit des Krieges zu teilen.
Ich saß zwischen einem Priester aus Bangassou und einem Imam aus Bangui.
Diese Versammlung ist aus der Sorge entstanden, dass es angesichts des plötzlichen Vormarsches der Muslime zu einer Reaktion gegenüber allen Muslimen kommen könnte, ohne einen Unterschied zu machen.Es gibt objektiv einige beunruhigende Elemente im Vormarsch des Islam ( mitsamt der Plünderung und den Angriffen gegen Kirchen und Christen), aber es besteht auch das Risiko, dass die Leute, die der Plünderung überdrüssig sind und gesehen haben, dass manche Moslems daran teilgenommen und davon profitiert haben, Gewalt gegenüber Muslimen anwenden werden.
Hier der Bericht von der Sitzung in Französisch:
Am Mittwoch erledigte ich einige Besorgungen; einige Geschäfte waren geplündert worden. Viele Nichtregierungsorganisationen waren aufgegeben und das Personal entlassen worden.
Am Donnerstag fuhr  ich zum Flughafen, um Ludmila, Kveta und Martin abzuholen.
Ludmila arbeitet für Siriri, einen Verein, der uns bei den Waisen und Behinderten und bei der Erziehung hilft; Kveta und Martin arbeiten beim tschechischen Fernsehen und wollen einen Dokumentarfilm über die tschechische humanitäre Hilfe hier in Zentralafrika drehen.
Unsere Fahrt war ziemlich ruhig. Wir hielten in Bossembele, 160 km von der Hauptstadt entfernt.
Es gab hier eine Gemeinschaft von Ordensschwestern mit Schulen und einem sehr schönen Zentrum für Behinderte. Die Schwestern mussten leider am 22. März fliehen, die Rebellen plünderten alles. Wirklich furchtbar!
Hier in Bozoum erhielt ich eine gute Nachricht: Der Vertreter der Grundschulen brachte einen Bericht für die 2. Schulwoche seit der Wiedereröffnung.
Am Anfang waren es nur 140 Kinder in der Schule, jetzt zählen wir 1699!
Endlich also eine gute Nachricht!

 




 
 
 
 




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