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Freitag, 24. Januar 2014

Und weiter geht’s!











Seitdem die Seleka-Rebellen weg sind, schlagen wir uns nun mit den Anti-Balaka herum!
Es vergeht kein Tag ohne Diskussionen oder ohne ein Treffen mit der Bevölkerung und den Anti-Balaka. Sie sollen zur Vernunft gebracht werden und  mit den Gewalttaten, den Diebstählen und den Einschüchterungen aufhören. Der Staat existiert nicht und es ist schwer, alle ruhig zu halten. 
Ich bin sehr besorgt wegen der Moslems und der Fulbe, die ihre Häuser verlassen mussten, weil sie von den Anti-Balaka bedroht wurden. Sie haben praktisch alles durch die Plünderungen verloren. Wir versuchen, sie zu unterstützen und zu ermutigen und versorgen sie unaufhörlich mit Wasser und Reis.
Der Weg des Friedens ist lang und schwierig. Ich sage oft, dass er wie ein Neugeborenes ist, das viel Aufmerksamkeit braucht!
 Samstag, 18. Januar 2014
Ein ziemlich ruhiger Tag. Treffen mit der MISCA, OCHA, HCR und anderen.
Um 9.30 Uhr findet ein Treffen mit den Moslems statt, um festzustellen, ob sie aufbrechen oder bleiben wollen und ob sie bereit sind, die Waffen niederzulegen…
Um 16 Uhr ein Treffen mit den Anti-Balaka…es fällt aus, weil sie nicht erschienen sind.
Gegen 21 Uhr Schüsse (wohl von Plünderern)
 Sonntag, 19.Januar 2014
Gegen 7 Uhr morgens fahre ich in das arabische Viertel, um den ungefähr 1000 Moslems, die dort Zuflucht gesucht haben, Wasser zu bringen.
Ich kehre zu Fuß zurück, um die Lage in Augenschein zu nehmen. Nach der Messe gehe ich wieder in die Stadt zu einem Treffen und gehe, nachdem ich den Markt gesehen habe (er war mehr als einen Monat geschlossen und ist endlich geöffnet) wieder ins arabische Viertel. Gegen Mittag bin ich mit mehr Wasser zurück und werde einige Runden hin und her machen.
Die Situation bleibt angespannt: Viele Anti-Balaka haben eine Armbinde umgemacht, als ob sie lange in der Stadt bleiben wollten. Aber wozu?
Es gab auch Fälle von Raub und eine Vergewaltigung. Wir sind sehr besorgt, weil viele Waffen im Umlauf sind  und weil es den Anti-Balaka wahrscheinlich gelungen ist, ihre Kalaschnikows zurückzubekommen.
Montag, 20.Januar 2014
Ein Tag mit großem Durcheinander. Viel Bewegung in der Stadt, viele Anti-Balaka kehren mit Waffen in die Stadt zurück und es bedeutet viel Arbeit, sie zu entwaffnen und sie dazu zu bringen, außerhalb zu bleiben. Am Vormittag treffen wir uns mit ihnen, aber sie schaffen es nicht, sich darauf zu einigen, wer und wie viele von ihnen daran teilnehmen sollen.
Schließlich treffen wir uns um 14 Uhr wieder, wir hören zu und arbeiten Punkte aus, die respektiert werden sollen, damit der Frieden in die Stadt zurückkehrt. Gegen 15 Uhr erreicht uns mitten in der Versammlung die Nachricht, dass eine Frau zur Präsidentin der Zentralafrikanischen Republik gewählt wurde. Diese Nachricht wurde gut aufgenommen.
Gegen 20.30 Uhr gibt es mehrere Schüsse in der Stadt. Vielleicht schießt die MISCA in die Luft, um Diebe und Anti-Balaka-Mitglieder abzuwehren.
 Dienstag, 21. Januar 2014
Endlich ein Tag ohne allzu große Probleme.
Am Vormittag kommt die Ablösung der kamerunensischen Soldaten der MISCA an.
Bozoum bekommt auch Besuch von einer Delegation der UNO: OCHA, WFP, Unicef, HCR, usw.
Aber sie könnten effektiver sein und mehr reagieren.
Am Nachmittag erhalten wir die Nachricht, dass die Seleka von Bouar abgezogen ist. Das Problem ist, dass sie sich nach Norden wendet. Ihre Ankunft in Bocaranga ist eine einzige Katastrophe!
Hier das Zeugnis der Missionare von Bocaranga:
Unsere Missionsstation in Bocaranga ist in der Hand der Seleka-Rebellen, die Bouar gestern Abend verlassen haben, um in den Tschad zu ziehen.  Von allen Seiten schießen sie mit schweren Waffen. Aus den Nachrichten, die wir von Pater Cyprian erhalten haben, haben wir erfahren, dass sie wie verrückt geschossen, geschossen, geschossen haben.
Es gibt Löcher in den Wänden des Klosters. Sie haben alle Autos der Patres und Schwestern gestohlen, auch Geld, Computer, Telefone, Fotoapparate…
Es war schrecklich! Eine Frau, die zu uns geflohen ist, ist tot, und Pater Nestor ist an einem Arm verletzt. Ich wurde darüber informiert, dass die Kolonne dieser Mörder Richtung Ndim und Ngaoundaye zieht. Wir haben die Brüder dort gewarnt und ihnen gesagt, dass sie einige Vorkehrungen treffen sollten. In diesem Augenblick schießen die Seleka-Rebellen noch in Ngaoundaye.
Gegen 21 Uhr sind hier in Bozoum noch Schüsse zu hören. Wir möchten wissen, ob es Schüsse der MISCA sind, um die Anti-Balaka einzuschüchtern.
Mittwoch und Donnerstag, 22. und 23. Januar 2014
In diesen zwei Tagen gab es praktisch keine Schüsse (es waren nicht einmal 20). Könnte das der Anfang einer Zeit der Ruhe sein?
Wir fahren mit den Treffen, mit der Sensibilisierung der Anti-Balaka und der Bevölkerung fort. Ich besuche mehrmals am Tag die Moslems und die Fulbe, die zurückgeblieben sind. Viele haben wegen der Plünderungen in den letzten Tagen fast alles verloren. Es sind 2500 verängstigte Personen, die gezwungen sind, unter sehr harten Bedingungen zusammenzuleben. Jeden Tag bringe ich Trinkwasser und ungefähr 250 kg Reis, den ich von den Bauern kaufe (die Rationen des Welternährungs-Programms sind seit einem Monat zu Ende).
Mit OCHA und UNHCR gehe ich jeden Tag in die Dörfer, die von der Seleka verbrannt wurden. Wir fahren nach Bossangoa, Paoua-Bocaranga und Bouar. Die Anti-Balaka beginnen, in ihre Dörfer zurückzukehren, und die Menschen, die in die Wälder geflohen sind, kehren in ihre Häuser zurück, von denen viele niedergebrannt sind. Wir haben mindestens 1357 verbrannte Häuser. 6000 Menschen sind davon betroffen.
In einigen Dörfern sind die Schulen wieder geöffnet, aber Schüler gehen nur in unsere Schulen in der Missionsstation. Aber die anderen werden folgen.
 Freitag, 24. Januar 2014
Die Nacht verläuft ruhig.
Es laufen noch einige Anti-Balaka herum, die verlangen, dass alle Moslems weggehen sollen…
Jedenfalls versuchen wir weiterhin beharrlich, die Menschen zu beruhigen und Schritte nach vorn zu machen.
Gegen 8.30 Uhr fahre ich 7 km nach Bata, wo sich eine Bibelschule der Brüder für Pastoren der evangelischen Kirche befindet. Ich bringe 450 kg Reis. Eine Gruppe von Frauen beginnt, vor Freude zu singen und zu tanzen, als sie das Auto sehen.
Ich treffe weiterhin  die Anti-Balaka und bitte sie, nach Hause zurückzukehren und ruhig zu bleiben.
Da die Seleka abgezogen ist, ist ihre Anwesenheit in der Stadt sinnlos.
Andererseits gibt es viele Dörfer, die von der Seleka in Brand gesteckt wurden, und mehr als 1300 Häuser müssen wieder aufgebaut werden.
 




la riapertura del mercato
la reprise du marché


Il bambino ha 7 mesi!!!
l'enfant a 7 mois!!!

la scuola... a Badali 2
l'école... à Badali 2







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