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Samstag, 19. Juli 2014

Noch eine sehr intensive Woche!





Noch eine sehr intensive Woche!
 
Am Sonntag, d. 13. Juli, feierten wir hier in Bozoum für mehr als 120 Menschen das Sakrament der Firmung.
Leider konnte der Bischof wegen seines Alters und aus Krankheitsgründen nicht kommen und hat mich deshalb beauftragt, die Firmung zu spenden.
Es war eine feierliche Messe mit Gesängen und Tänzen, aber auch mit intensiven Augenblicken des Gebets für die Mädchen und Jungen, Jugendlichen und Erwachsenen, die das Geschenk des Heiligen Geistes erhalten haben.
In diesen Tagen organisieren wir das Ende des Schuljahres für die öffentlichen Schulen. Mit Hilfe der Republik Tschechien und Unicef  konnte für mehr als 15.000 Kinder der Schulbesuch sichergestellt werden.
Heute Morgen las ich folgende Sätze von Papst Franziskus: „Sehr oft fragen wir uns voller Besorgnis: „Was für eine Welt werden wir unseren Kindern hinterlassen?“ Vielleicht sollte man sich besser fragen: „Welche Kinder werden wir dieser Welt geben?“
Am Dienstag haben wir in all unseren Gemeinschaften das Fest der Muttergottes vom Karmel gefeiert. Ich war  unterwegs: Zuerst in Bouar, dann in Bangui, insgesamt 1140 km!
In Bangui hatte ich die Möglichkeit, den Flüchtlingen begegnen, die sich in unserem Konvent aufhalten.
Es sind mindestens 10.000. Sie leben seit Dezember 2013 dort, verbringen also seit fast acht Monaten ein prekäres Leben in Zelten und unter sehr schwierigen Lebens- und Hygienebedingungen.
Zusammen mit ihnen versuchen wir zu überlegen, wie eine Rückkehr in die eigenen Häuser möglich sein könnte. Das ist der Traum aller, aber er wird von der Realität in den Stadtvierteln, in denen Gewalt und Gefahr herrschen, zerstört. Gerade in diesen Tagen wurden zwei Menschen getötet, die gerade ihr eigenes Haus wiederherstellen wollten.
Wir hoffen, dass es konkrete Maßnahmen der internationalen Streitkräfte gibt, um wenigstens die Sicherheit in den Stadtvierteln der Hauptstadt herzustellen.
Die Rückfahrt nach Bozoum ist lang und voller Abenteuer.
Abgesehen von einigen Straßensperren der Anti-Balaka begegneten wir gut 100 Lastwagen, die nach Kamerun zurückfuhren und von Soldaten aus Frankreich und Ruanda eskortiert wurden.
Aber 200 km hinter Bangui müssen wir anhalten: Die starken Regenfälle am Morgen haben buchstäblich eine Brücke weggespült. Das Eisenrohr, das das Wasser ableitete, wurde  mehr als 30 Meter weit fortgerissen und es blieb nur eine kleine, schmächtige Brücke aus Erde übrig.
Einige Autos schaffen die Überfahrt  mit viel Mühe an einem Übergang, den einige junge Leute seitlich an der Straße geschaffen haben, aber man braucht mindestens 40 Minuten um durchzukommen, wobei man riskiert, im Sumpf stecken zu bleiben.
Nach vier Stunden beschließe ich, die Weiterfahrt zu versuchen. Ein Kreuzzeichen, und ich fahre mit angehaltenem Atem mit meinem Auto über die Brücke, die jetzt aus einer 3 cm dicken Schicht Asphalt und etwa 30 cm Erde besteht. Zerbrechlich, aber sie hält!
Gottseidank, wir haben es auch diesmal geschafft!



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