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Samstag, 25. Oktober 2014

Sieben Tage in Bozoum






Sieben Tage in Bozoum

Das Leben in Bozoum geht mit den letzten Niederschlägen dieser Regenzeit weiter. Am Montag haben wir die Vorsteher der Stadtviertel zu der üblichen wöchentlichen Sitzung eingeladen, um uns über die Situation zu informieren und zu sehen, was zu tun ist. Zu unserer Überraschung haben sich ca. 300 Jugendliche und Erwachsene gefunden, die sich organisieren wollen (ungefähr zehn pro Stadtviertel), um die Sicherheit zu gewährleisten und Diebstähle und Gewalttaten zu verhindern. In diesen Tagen werden wir uns mit ihnen treffen, um sie ein bisschen auszubilden, damit diese Selbstverteidigungskomitees im Rahmen des Gesetzes und nicht mit Gewalt handeln und dabei helfen, die Antibalaka fernzuhalten, die die Bevölkerung noch immer bedroht.
In der vergangenen Woche hatte ich von der Entführung des polnischen Priesters, Pater Mateusz, berichtet. Leider hat sich die Situation auch nach nunmehr zwei Wochen nicht verändert. Wir befürchten, dass die Verhandlungen lange dauern werden, weil die Entführer die Freilassung ihres Anführers fordern, eines Verbrechers mit einer langen kriminellen Laufbahn.
Die Schulen in Bozoum sind geöffnet. Einen Monat nach der Wiedereröffnung liegen uns die ersten Zahlen vor, die belegen, dass der neue Start gut verlaufen ist. Die Zahl der Schüler ist fast genauso hoch wie im Vorjahr, obwohl ungefähr tausend muslimische Kinder Bozoum verlassen haben und die Schule für die Flüchtlinge geschlossen wurde, da diese mittlerweile in ihre Dörfer zurückgekehrt sind.
Und weiter geht‘s!



Ecoles
Alunni inizio  
Alunni fine anno
Alunni inizio
Percentuale ragazze
anno 2013-14
2013-14
Anno 2014-15
2014-15
2013-14
G
F
T
G
F
T
G
F
T


EPM 1 A
576
333
909
249
193
442
461
347
808
42,95%
36,63%
EPM 1 B
582
284
866
168
143
311
574
313
887
35,29%
32,79%
EPM 2
501
353
854
349
286
635
544
479
1023
46,82%
41,33%
PLATEAU
284
190
474
193
165
358
325
300
625
48,00%
40,08%
St MICHEL
239
182
421
152
124
276
269
214
483
44,31%
43,23%
MARTYRS
35
17
52
20
17
37
42
33
75
44,00%
32,69%
BAKANDJA
338
374
712
200
131
331
432
358
790
45,32%
52,53%
DEPLACES
320
250
570
320
300
620
0
0
0

43,86%
totale 
2875
1983
4858
1651
1359
3010
2647
2044
4691
43,57%
40,82%








Gli alunni della nostra scuola elementare durante la ricreazione
nos élèves du primaire pendant la récréation





Sonntag, 19. Oktober 2014

Missionare - verstreut auf mehr als 720 Kilometern!






Die Missionare - verstreut auf mehr als 720 Kilometern!
 
Heute ist der Tag der Weltmission.
Die Kirche feiert diese wesentliche  Dimension des Christseins: Die Verkündigung Jesu an alle Völker!
Es ist wahr, dass jeder Christ, angetrieben  von der Schönheit und Freude über seine eigene Taufe,  zur Verkündigung aufgerufen ist.
Aber einige tun das auf  besondere Art und Weise, nämlich die Missionare!
Es ist ein bisschen wie bei den Soldaten. Alle dienen dem Vaterland, aber einige tun das in vorderster Reihe. Und wenn sie ein wenig mehr riskieren, sind sie darauf auch ein bisschen mehr stolz.
Gerade in dieser Woche konnte ich eine meiner üblichen Rundfahrten machen: Bozoum – Bossemptele – Baoro – Bouar – Bocaranga – Ngaundaye – Ndim – Bozoum. Und ich konnte wieder einmal die Schönheit des Evangeliums und die Freude der Missionare genießen.
Am Mittwoch, d. 15., breche ich am Morgen auf. In Bossemptele besuche ich die Karmelitinnen und die Kamillianerpatres, die alle im Hospital Johannes Paul II. tätig sind. Es ist das einzige vernünftige Krankenhaus im Umkreis von 200 km.
In Baoro treffe ich Pater Renato, Pater Dieudonné und Pater Lionello. Sie haben vor, die heilige Teresa von Avila zu feiern, auch sie eine große Missionarin.
In Bouar fahre ich bei den Mitbrüdern von St. Elia vorbei, wo sich ein Noviziat mit sechs Novizen aus Zentralafrika und einem Novizen aus Kamerun befindet, und weiter geht es nach Yolé, wo wir acht junge Männer aus dem letzten Schuljahr des Gymnasiums begrüßen, die sich auf den Eintritt in den Karmel vorbereiten.
Auch das ist Mission: Die Kirche mit jungen Männern aus Zentralafrika  aufzubauen und Wurzeln schlagen zu lassen.
Der Besuch in Bouar aber ist traurig durch eine schlechte Nachricht: Am Sonntag, d. 12. Oktober, haben zwölf bewaffnete Männer die Missionsstation von Baboua angegriffen. Sie liegt 50 km von der Grenze von  Kamerun entfernt.
Die Männer haben Pfarrer Mateusz Dziedzic, einen jungen polnischen Priester, entführt und ihn in die Savanne verschleppt, wo er sich seit einer Woche aufhält. Dort befinden sich seit etwa einem Monat auch noch andere Geiseln in den Händen der Banditen.
Die Banditen fordern die Befreiung ihres Hauptmanns, eines gewissen Miskine, der im Gefängnis von Yaounde in Kamerun sitzt. Er hat Verbrechen in Kamerun und Zentralafrika  begangen.
Am Freitag breche ich auf dem, was eine Straße sein soll, in Richtung Norden auf.
Schlamm, Gräser, Schlaglöcher, aber ich schaffe es, durchzukommen.
Am Abend komme ich in Ngaundaye an, wo ich die polnischen und italienischen Kapuziner und die Schwestern besuche. Bei ihnen ist Renata Dutto, eine Landsmännin aus Vinadio, die hier seit 1967 lebt. Und die trotz der Schwierigkeiten, der gesundheitlichen Probleme und aller Widrigkeiten weiterhin hofft und arbeitet.
Am Samstagmorgen habe ich ein Treffen mit der Caritas der Gemeinde, die sich ernsthaft und klug darum bemüht, den Armen und allen, die in Schwierigkeiten sind, zu helfen. Dann fahre ich nach Ndim.
Hier besuche ich den Kapuziner Pater Robert. Wir diskutieren mit ihm darüber, wie man durch Verteilung von Lebensmitteln des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen den Menschen helfen könnte, eine Straße zu reparieren, die seit Jahren vernachlässigt wurde.
In Ndim besuche ich auch die schöne Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern  aus Savona: Sie stammen aus dem Kongo, aus Ruanda, aus Kamerun. Alle sind sehr aktiv in den Schulen, im Gesundheitszentrum und im Kinderhort.
Es ist schön zu sehen, wie die Mission alle angeht!
Am Nachmittag fahre ich nach Bocaranga, wo ich mit Pater Robert, einem polnischen Kapuziner, einen Kaffee trinke. Hier leben auch Pater Valentin und Pater Cyprian, die  seit 1962 und 1960 in Zentralafrika sind.
Gegen 18.30 Uhr bin ich endlich wieder in Bozoum; ich bin nicht im Morast versunken!
Und ich habe so viele Zeugnisse glücklicher Missionare bei mir!



Un convoglio dell'ONU
un convoi des Nations Unies

Bouar: le strade diventano fiumi
Une route de Bouar, transformée en rivière

il Convento di Sant'Elia a Bouar
Notre couvent de Saint Elie à Bouar

è la strada... spero!
C'est la route, j'espère!