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Freitag, 27. Januar 2017

Johannesburg-Bangui-Bozoum


Johannesburg-Bangui-Bozoum
 
Letzten Freitagabend waren wir auseinandergegangen, als ich noch in Johannesburg war, um Maschinen zur Herstellung von Ziegeln anzusehen.
Nach zwei schönen Arbeitstagen haben Enrico Massone und ich einen Tag als Touristen verbracht! Mit einem schönen Zug sind wir in die Stadt gefahren und haben eine Rundfahrt mit dem Bus gemacht.
Es ist eine sehr vielfältige Stadt mit viel Grün (es wurden Millionen Bäume gepflanzt, um den Staub aus den Goldminen zu reduzieren). Wir haben einen schönen Park besucht, wo auch der Zoo untergebracht ist, den viele Familien besuchen und wo sie picknicken. Wir haben sehr schöne und bedeutsame Gegenden durchquert, wie den nach Mahatma Ghandi benannten Platz, wo dieser sein Leben als Rechtsanwalt und zugleich seinen gewaltlosen Kampf begonnen hat. Wir haben uns auch das Apartheid-Museum angesehen, das von der traurigen Geschichte dieses Landes erzählt, aber auch von den Kämpfen und Hoffnungen so vieler Menschen, unter denen der große Mandela herausragt.
Abends haben wir uns zum Flughafen begeben. Unser Flug, der für 1:15 Uhr nachts vorgesehen war, wurde als verspätet gemeldet, und um 2:30 Uhr sind wir endlich abgeflogen. So mussten wir auch auf der Rückreise am Flughafen von Nairobi ziemlich rennen, um den Anschlussflug zu erwischen. Und so waren wir um 9 Uhr morgens nach sieben Stunden Flug in Bangui (unter Berücksichtigung der Zeitverschiebung).
Nachmittags haben wir den Sekretär der Nuntiatur, den Priester Davide, empfangen, der uns mit einigen italienischen Freunden besucht hat, darunter auch der Ärztin Mariella Enoc, die das Krankenhaus „Bambin Besù“ in Rom leitet und die von Papst Franziskus damit beauftragt wurde, dem Kinderkrankenhaus in Bangui zu helfen und die Rückkehr der Flüchtlinge zu erleichtern.
Am Montagmorgen hatte ich noch ein paar Termine, und gegen 12 Uhr bin ich in Richtung Bozoum aufgebrochen, wo ich gegen 18 Uhr  nach 400 Kilometern voll der üblichen Schlaglöcher, Straßenbarrieren etc. eingetroffen bin.
 
Während der Woche habe ich mich mit verschiedenen Dingen befasst. Der in Bozoum produzierte Reis musste kontrolliert werden, den das Welternährungsprogramm zu kaufen beabsichtigt, um ihn in den Schulen zu verteilen.
Aber es gibt ein Problem, das mir Sorgen bereitet: die Unsicherheit. Seit einigen Wochen haben wir nicht nur keinen Präfekten und Unterpräfekten, sondern auch die Blauhelme haben die Stadt verlassen. Oft gibt es Schüsse, und die Antibalaka (ehemalige Rebellen, die nun schon ganz klar Banditen geworden sind) verhalten sich wie die wirklichen Herren der Stadt. So habe ich sie am Dienstag zu einer Versammlung eingeladen, und wir waren circa zwanzig Personen, darunter die Verantwortlichen des „Rates der Weisen“, einige Jugendliche und einige Antibalaka. Wir haben mit dem Ziel, sie dazu zu bewegen, damit aufzuhören und ein Minimum an zivilisiertem Zusammenleben für alle aufzubauen, ziemlich viel diskutiert. Hoffen wir, dass es etwas bringt!
Donnerstag hatten wir eine andere Sitzung, bei der wir über die Landwirtschaftsmesse gesprochen haben. Trotz der Unsicherheit und ungeachtet der Tatsache, dass wir die Produzenten aus Bocaranga, Ndim und Ngaundaye nicht kommen lassen können, um sie nicht in Gefahr zu bringen, haben wir uns schließlich entschieden, sie stattfinden zu lassen. Und so wird am 4. und 5. Februar 2017 zum 13. Mal die Landwirtschaftsmesse von Bozoum stattfinden. Es ist eine Wette auf die Zukunft, auf die Entwicklung, auf die Arbeit so vieler Menschen!


Gorilla

Il Re Leone... un po' stanco
Le Roi Lion (un peu fatigué)




Il monumento a Gandhi


Minusca à Bangui

Controllo dell'umidità del riso, prima della vendita
Controle de l'humidité du riz, avant la vente


Ginnastica per gli alunni della scuola di Alfabetizzazione




Freitag, 20. Januar 2017

Bozoum-Bangui-Johannesburg






Foire agricole 2017

Et contre tous et contre tout... oui, nous avons réussi cette année à organiser la grande Foire Agricole de Bozoum.
Nous l’avons créé en 2004, et nous en sommes aujourd'hui à la 13ème édition ! Une Foire créé pour encourager les agriculteurs et les coopératives. La Fête de l’Orgueil paysan !
Depuis toujours je crois et nous croyons qu’il n’y a pas de Paix sans développement, et nous continuons à encourager les efforts de femmes et d’hommes de bonne volonté, convaincu que c’est seulement avec le travail, la patience et la passion que l’on peut construire la dignité d’une personne.
Malheureusement l’édition 2017 arrive dans un moment difficile. La veille, vendredi 2 février, un groupe de rebelles a attaqué la ville de Bocaranga (à 125 km), brûlant le marché et les maisons, pillant et tuant au moins 18 personnes.
En raison de l’insécurité, nous n’avons pas pu inviter les groupements de Bocaranga, Koui, Ndim, Ngaundaye et Paoua. Et cela a grandement réduit la présence des exposants et le volume des marchandises exposées et vendues...
En outre, nous n’avons reçu aucune aide ou financement de diverses ONG, contrairement aux années passées. Mais la Providence est grande, et faisons même avec peu de ressources !
Depuis environ un mois nous préparons la Foire. Il y a des bénévoles, le personnel et les élèves de la dernière classe de notre Lycée  St. Augustin, qui avec fierté et générosité accueillent les groupements, enregistrent les participants et suivent les activités.
Samedi matin  nous sommes tous prêts. L’endroit est propre, les stands prêts et à 9h nous commençons par un petit défilé. Il y aurait les discours par les autorités, mais depuis plusieurs mois il n’y a pas de Préfet ni de Sous Préfet à Bozoum...
La Foire est un espace d’exposition (pour mettre en évidence le visage « beau » de l’agriculture) et de ventes.
Dans l’après-midi, nous visitons une dizaine de jardins potagers... Ici aussi, c’est un régal pour les yeux et pour le cœur ! Des gens simples, qui travaillent dur et présentent avec fierté le fruit de leur travail !
Trop beau !

gli alunni del nostro Liceo
les élèves de notre Lycée St Augustin













Bozoum-Bangui-Johannesburg
In der vergangenen Woche gab es in Bozoum ein bisschen Bewegung. Freitagabend, gerade als ich dabei war, den Text für den Blog vorzubereiten, gab es viele Schüsse aus schweren Waffen.
Am nächsten Morgen haben wir uns erkundigt: Eine Gruppe von Rebellen der Antibalaka war aus Bocaranga und Koui zurückgekehrt, wo sie den vergangenen Monat verbracht hatten, um gegen die Seleka-Rebellen und die Fulani Krieg zu führen. Dabei waren sie vor allem mit Stehlen und Rauben beschäftigt. Nach Bozoum zurückgekehrt, haben sie es für gut befunden, das Jahresende zu feiern…
Am nächsten Morgen gab es noch eine andere Überraschung: Die Blauhelme haben Bozoum verlassen, und so blieb die Stadt ohne Ordnungshüter, ohne Präfekt, ohne Vizepräfekt etc. zurück. Das Übliche eben!
Am Samstag haben die Messdiener die Krippe abgebaut, und so haben wir Weihnachten adieu gesagt…
Am Dienstag bin ich nach Bangui gefahren. Dort habe ich eine schöne Überraschung vorgefunden: Die Flüchtlinge, die seit drei Jahren in Zelten und Baracken lebten, sind zum Glück dank einer finanziellen Hilfe der Vereinten Nationen fast alle weggegangen. Es ist beinahe beeindruckend, die Leere zwischen den Palmen zu sehen und die Stille zu hören. Hoffen und beten wir, dass diejenigen, die weggegangen sind, wieder ein Haus aufbauen können und vor allem, dass sie froh und in Sicherheit leben können.
Am Mittwochnachmittag bin ich mit Enrico Massone in Richtung Südafrika aufgebrochen. Die Reise erwies sich als etwas abenteuerlich: Das Flugzeug hatte in Bangui eine Stunde Verspätung, und in Nairobi sind wir gerannt, um den Anschlussflug zu erreichen, der zum Glück auf uns wartete. In der Nacht sind wir in Johannesburg angekommen.
Wir sind hier, um die Fabrik Hydraform zu besuchen, die Maschinen für die Herstellung selbstblockierender Ziegelsteine produziert, die aus Erde unter Beimischung von 8 – 10 Prozent Zement bestehen. Es ist eine einfache Technik, die die lokale Erde verwendet und die Abhängigkeit von importiertem Zement reduziert. Außerdem handelt es sich um Maschinen, die Arbeitsplätze schaffen.
Wir möchten diese Technologie für die nächsten Bauvorhaben  (die Landwirtschaftsschule und das Kloster in Bangui), entwickeln, und auch für eventuelle zukünftige Projekte (Kapellen, Schulen, Krankenstationen…). Wir haben nicht viel Zeit, denn wir sind in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag angekommen und reisen Samstagnacht wieder ab, daher können wir nichts Besonderes besichtigen, aber der Besuch erweist sich als sehr fruchtbar…
Es ist immer interessant zu entdecken, wie andere Länder wachsen und versuchen, Lösungen zu finden…


Il sito dei profughi del Carmel, a Bangui. Quasi vuoto, dopo olre 3 anni di permanenza...
Le site des déplacés du Carmel, à Bangui. Presque vide, après plus de 3 ans...

Enrico Massone
 
la sede della ditta Hydraform
le siège de Hydraform







Samstag, 14. Januar 2017

Zwei statt vier Jahreszeiten




Zwei statt vier Jahreszeiten
 
In der Zentralafrikanischen Republik gibt es zwei statt vier Jahreszeiten: die Regenzeit und die Trockenzeit. Die Dauer der Jahreszeiten variiert ein wenig in den verschiedenen Landesteilen, aber hier in Bozoum fängt die Regenzeit ungefähr im April-Mai an und endet im November (nach sieben Monaten!), und die Trockenzeit geht von Oktober-November bis März-April.
Wir sind also mitten in der Trockenzeit. Fünf Monate lang gibt es keinen Regen und nur ein bisschen Wind, es gibt Brände, die die Savanne verwüsten, und viel Staub!
Zwischen November und Januar fällt die Temperatur nachts stark ab (wir sind bei bis zu 7 Grad angekommen!), aber tagsüber tut die Sonne ihre Pflicht, und die Quecksilbersäule steigt bis auf 34-38 Grad. Aber da es sehr trocken ist, ist die Hitze erträglich.
 
Das Reisen ist ein bisschen einfacher als während der Regenfälle, aber es gibt viel Staub!
Also, was haben wir diese Woche gemacht? Ein bisschen von allem!
Wir haben unseren Schülern der Mittelschule St. Augustin die Zeugnisse überreicht. Dienstagnachmittag hatten wir eine Sitzung mit den in Bozoum tätigen Hilfsorganisationen.
 
Am Mittwoch bin ich nach Bouar aufgebrochen. Ich habe es riskiert, die direkte Straße zu nehmen (das sind 110 km statt 250 km und zweieinhalb statt fünf Stunden Fahrt). Sie war seit Juli aufgrund der kaputten Brücken und einer Wasserfurt nicht befahrbar. Ich bin ziemlich gut durchgekommen. Was aber wütend macht, ist, dass diese Straße seit vier Jahren repariert wird und noch immer nicht fertig ist. Das Projekt war einer Firma anvertraut gewesen, aber sie haben es nicht beendet. Dann ist der Staat eingesprungen, aber die Maschinen bleiben an ihrem Platz und stehen seit sechs Monaten still.
In Bouar habe ich unsere Gemeinschaften von Yolé und St. Elia besucht, wo die Karmeliten sich sehr in der Erziehungs- und Ausbildungsarbeit engagieren.
Ich habe die Zeit in einer Versammlung nach der anderen verbracht, wobei ich mich mit ganz unterschiedlichen Themen befassen musste: mit der Situation des Landes, der Kaninchenzucht, der Schule, dem Bau einer Mauer, der Ausbildung der Novizen, den Aktivitäten der Caritas und der Kommission für Gerechtigkeit und Frieden, einem Kochrezept, der Ausarbeitung eines Projektes für AIDS-Kranke…
Am Freitagmorgen habe ich Bouar verlassen und bin nach Baoro gefahren, wo ich die Gemeinschaft getroffen habe. Nach dem Mittagessen habe ich mich wieder auf den Weg gemacht, und nach einem kurzen Aufenthalt in Bossentele bin ich kurz vor 18 Uhr in Bozoum eingetroffen, gerade recht, um die anderen zu begrüßen, und dann bin ich losgelaufen, um ein Kabel zu reparieren, weil wir ohne Wasser dastanden. Nach einem knappen halben Stündchen ging die Pumpe wieder, und es gibt Wasser für alle…
 









Freitag, 6. Januar 2017

Das Neue Jahr!





Das Neue Jahr!
 
So ist nun also auch das alte Jahr 2016 dahingegangen, und wir befinden uns in einem schönen ganz neuen Jahr! In Bozoum haben wir es ruhig, aber mit Freude, begonnen. Am 31. Dezember haben wir um 17 Uhr die Eucharistie gefeiert, um Gott für alles das zu danken, was wir erlebt haben, und vor allem dafür, dass Er uns immer getragen hat!  Wir haben zusammen mit den Schwestern zu Abend gegessen, und nach einem schönen Film sind wir gegen 22 Uhr zu Bett gegangen. Und es scheint so, als habe das Neue Jahr auch ganz ohne unsere Unterstützung angefangen!
Hier in Bozoum haben die meisten Leute die Nacht tanzend, singend und feiernd begonnen. Es fehlten auch nicht die Schüsse, die glücklicherweise keine Schäden verursacht haben (und der Vorteil ist, dass dabei Munition und anderes verschwendet wurde, was sonst für gefährlichere Ziele genutzt werden könnte…)
Am Sonntag, den 1. Januar, haben wir uns wieder zur Feier der Messe in der Kirche versammelt, und ein paar Tage lang hörte man überall den Ruf „Buon Annéeeee“ (gutes Neues Jahr).
 
Am Montagmorgen bin ich in Richtung Norden aufgebrochen, um die anderen Missionsstationen zu besuchen, wo vor allem die Kapuziner tätig sind. Das ganze Gebiet wird von bewaffneten Banden heimgesucht, und es gibt große Spannungen (zwei Tage nach unserer Durchreise ist 30 km von Bocaranga entfernt ein Blauhelm getötet worden…). Als wir an der Barriere von Bocaranga ankamen, fanden wir dort die Gendarmen zusammen mit den Antibalaka-Rebellen vor… In Ndim sagten mir die Schwestern, dass die Leute große Angst hätten und nicht einmal mehr ins Krankenhaus gehen würden…  Abends bin ich im 205 Kilometer von Bozoum entfernten Ngaundaye eingetroffen. Dort habe ich Pater Piotr getroffen, der mir sagte, dass die Aktivitäten wegen der Rebellen nahezu zum Stillstand gekommen sind. Er selbst konnte nicht die Weihnachtsmesse in den Dörfern feiern, weil die Rebellen es nicht  erlaubt haben. Ich habe auch die Schwestern getroffen, darunter eine Landsmännin, Schwester Renata Dutto aus Vinadio: So wurde die Unterhaltung auf Französisch, Piemontesisch und Polnisch gehalten… Ich habe auch die Landwirtschaft von Bruder Francesci besucht, einem 84jährigen Kapuziner, der am Stock geht (aber wenn er auf den Feldern ankommt, lässt er den Stock weg und rennt fast!). Seit Jahren beschäftigt er sich, unter anderem, auch mit der Veredlung von Obstbäumen und hat mehr als 30 Mangosorten selektioniert!
Am nächsten Morgen sind wir zurückgefahren und haben unterwegs Halt in Ndim gemacht, wo gerade die Schulen wiedereröffnet wurden. Auch hier sind die Lehrer im September von der Hilfsorganisation SIRIRI aus Prag im Rahmen des Projektes „Spielend lernen“ weitergebildet worden. Ich habe in den Grundschulklassen vorbeigeschaut und konnte feststellen, dass die Kinder beginnen, in Sango zu lesen und zu schreiben.
Gegen 19:30 Uhr sind wir nach 410 Kilometern auf katastrophalen Straßen und mit drei Reifenpannen  in Bozoum eingetroffen. In diesen Tagen habe ich es auch geschafft, die Zeitung von Bozoum „Le Saint Michel“ fertigzustellen. Hier ist sie:



i manghi innestati di Fra Francesco
les manguiers greffés du frère Francesco


strade
les routes...



con l'aiuto del maestro
avec l'aide du maitre

e da solo
et maintenant tout seul





antibalaka all'opera
un antibalaka à Bocaranga