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Donnerstag, 27. Dezember 2018

Weihnachten – Teil 2 – und ein gutes Neues Jahr!




Weihnachten – Teil 2 – und ein gutes Neues Jahr!

Weihnachten ist da! Gott sei Dank! Es lag fast in der Luft. Am Freitagnachmittag, d. 21., gab es im Waisenzentrum „Arc en Ciel“ („Regenbogen“) eine kleine Feier. Rings um eine kleine Krippe haben die Jungen und Mädchen einige glückliche Augenblicke mit Liedern, Sketchen und kleinen Geschenken (einer Limonade, Erdnüssen, einigen Keksen, einer Seife…) verlebt.
Am Sonntag, d. 23. stattete uns unser Bischof einen Überraschungsbesuch ab und feierte die Messe um 8:30 Uhr, in der er uns dazu aufrief, ein von der Gegenwart Gottes erfülltes Weihnachtsfest zu feiern und an die Leidenden in der Zentralafrikanische Republik und in unserer Nachbarschaft zu denken.
Am Montagabend, dem Heiligen Abend, haben wir die große Mitternachtsmette um 19 Uhr gefeiert (teils aus Sicherheitsgründen, teils wegen der Kälte, teils weil es der örtlichen Tradition entspricht). Es nahmen sehr, sehr viele Menschen daran teil. Es ist immer bewegend, die versammelten Gläubigen im Augenblick des Gloria förmlich „explodieren“ zu hören, aber auch bei Groß und Klein die Aufmerksamkeit dem gegenüber zu sehen, was wir feiern und erleben.
Am Weihnachtstag, Dienstagfrüh, haben wir uns um 8:30 Uhr zum Hochamt versammelt. Es waren sehr viele Kinder da, und manche hielten ein Spielzeug in der Hand: Puppen, Hubschrauber, kleine Autos, Trillerpfeifen oder eine kleine Trompete. Heute stehen sie im Mittelpunkt!
In einigen Tagen schließen wir das Jahr ab. Es war ein schönes Jahr, weil es ein Geschenk Gottes war, obgleich es Mühen und Probleme gab. Ich wünsche allen ein frohes Jahr 2019, weil es Gottes Geschenk ist! Und wenn wir uns in Seine Hände legen, wird uns zwar nicht jeder Schmerz und jedes Leid erspart, aber Er trägt sie mit uns, damit Freuden und Schwierigkeiten beide ein Teil des großen Liebesplanes werden, den Gott für jeden einzelnen von uns und für die ganze Menschheit hat!





Festa di Natale al centro orfani Arc en ciel
Fete de Noel au Centre des Orphelins Arc en Ciel


P.Matteo






Messa di Natale
Messe de Noel


Un piccione verde
un pigeon




Freitag, 21. Dezember 2018

Frohe Weihnachten!






Frohe Weihnachten!
Und plötzlich ist Weihnachten! Wie so oft naht das große Weihnachtsfest schnell, viel zu schnell.
Dieses Jahr haben wir die Tradition der Novene wieder aufgenommen. Neun Tage lang versammeln wir uns jeden Nachmittag zu einem Augenblick des Gebets und der Besinnung in der Kirche. Viele nehmen teil, und ich hoffe, dass es mir und meinen Pfarrkindern hilft, weniger unvorbereitet vor diesem großen Ereignis zu stehen, das die Weltgeschichte umgewälzt hat. Beten wir darum, dass es auch unser Leben umwälzen möge!
Am vergangenen Sonntag, d. 16 Dezember, haben wir das Fest des heiligen Johannes vom Kreuz, unseres Gründers und des Patrons einer der drei Kapellen von Bozoum, gefeiert. Hauptzelebrant war Abbé Firmin, ein Diözesanpriester, der vor zwei Monaten zusammen mit Flavien und Martial geweiht wurde. Auch Pater Davide von unserer Missionsprokura in Arenzano war da.
Wir haben die Messe im Freien gefeiert, weil die Kapelle nicht groß genug gewesen wäre. Trotz der Hitze waren viele Leute da.
Mit dem Dezember geht auch das Trimester in unseren Schulen zu Ende, und damit kommen auch die Ferien für die mehr als 1.800 Kinder, die unsere Schulen in Bozoum besuchen.
Ich schließe mit meinen Weihnachtswünschen: „In jedem Jahr und in allen Jahren erkennen wir, dass der wahre Geist dieser privilegierten Zeit nicht in dem besteht, was wir haben, sondern in dem, was wir sind: jeder einzelne von uns ist wirklich ein Kind Gottes, und dies ist die wahre und einzige Quelle der Weihnachtsfreude. Dies ist es, was jedes Weihnachtsfest ‚glücklich‘ werden lässt.“
Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr aus Bozoum!







Riunione trimestrale dei Professori del St.Augustin
Réunion du 1er trimestre des enseignants du Lycée St.Augustin




Freitag, 14. Dezember 2018

Es lebe das Internet!



riparazione Internet



Es lebe das Internet!
Endlich haben wir in Bozoum wieder eine Internetverbindung. In der Zentralafrikanischen Republik ist es nicht einfach, eine Verbindung zu haben. In einigen Städten gibt es ein 3G-Netz, aber in Bozoum gibt es das nicht. Auch wenn die Kosten ziemlich hoch sind und die Geschwindigkeit niedrig ist (das Gegenteil wäre besser!), haben wir ein System, das über Satellit läuft. Leider hat es vor einem Monat aufgehört zu funktionieren. Daher gab es keine Verbindung außer derjenigen, die zwischen 21 und 21:30 Uhr tröpfchenweise über das lokale Telefonnetz herzustellen war.
Endlich ist es mir gelungen, in Bangui den Techniker aufzutreiben, und am Mittwoch haben wir die Kabel instandgesetzt und die Antenne gerichtet.
Ich nehme den Erzählfaden wieder auf, den ich letzte Woche unterbrochen hatte. Die Reisen haben es mir immerhin gestattet, Zugang zu einer Internetverbindung zu haben, die in anderen Städten verfügbar war.
Samstagnachmittag, am 8. Dezember, haben wir uns nach der Feierlichen Profess von Bruder Michael mit den jungen Karmeliten zu seiner Familie begeben, die ein kleines Fest organisiert hatte. Bei unserer Ankunft wurde Bruder Michael feierlich und festlich von seinen Verwandten und Freunden empfangen.
Nach einer kurzen Begrüßung habe ich mich auf den Weg nach Bozoum gemacht, wo ich nach zwei Stunden ankam. Am Sonntagmorgen habe ich in der Pfarrei die Messe gefeiert, und am Nachmittag bin ich wieder nach Bouar gefahren. Aber das Auto hatte ein Problem mit der Kupplung und schaffte es mit Mühe und Not, Bouar zu erreichen. Meine Mitbrüder von dort liehen mir ihr Auto, und ich brach mit Pater Saverio, dem Provinzial, Pater Alexander (einem Kameruner) und Bruder Joseph (einem Nigerianer) in Richtung Baoro auf.
Am frühen Montagmorgen sind wir von Baoro abgefahren und kamen schon um elf Uhr in Bangui an. Der Tag verging mit einem Besuch in der Viehzucht und einer Sitzung über die zukünftige Landwirtschaftsschule, die wir in die Wege leiten. Am Abend haben wir die Messe gefeiert, während derer ein junger Kameruner seine zeitlichen Gelübde ablegte, die er aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme aufschieben musste.
Am Dienstag bin ich kurz vor Mittag von Bangui weggefahren. Die Straße ist lang, und der totale Mangel an Instandsetzungsmaßnahmen lässt sie immer schwieriger werden. Die ersten 300 Kilometer sollen angeblich asphaltiert sein, aber schon auf halber Strecke ist von dem Asphalt nichts als eine Erinnerung übriggeblieben. Die letzten 90 Kilometer zwischen Bossemptele und Bozoum sind eine bittere Enttäuschung: Seit über drei Monaten sind Arbeiten begonnen worden, aber die Firma hat nur 15 Km planiert (und das nicht einmal gut). Es gibt ein paar LKWs, ein paar Planierraupen, aber keine Walze. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 200 Metern pro Tag denke ich, dass sie in eineinhalb Jahren fertig werden, wenn alles gut geht. Nur nicht den Mut verlieren!


I vitelli al Carmel di Bangui
Les veaux du Carmel de Bangui

fr Jean Michel


Sosta a Boali
Pause à Boali


la strada tra Bossemptele e Bozoum, la parte "riparata"!
la route entre Bossemptele et Bozoum, la partie déjà "reparée"





Samstag, 8. Dezember 2018

Der erste Dezember und anderes




Der erste Dezember und anderes
Der erste Dezember ist in der Zentralafrikanischen Republik der Nationalfeiertag par excellence. Das Datum erinnert an die Ausrufung der Republik im Jahr 1958 (die Unabhängigkeit erfolgte zwei Jahre später im Jahr 1960).
Dem Fest geht ein Monat der Vorbereitung voran, besonders auf das „défilé“, die Parade. Zwei- oder dreimal wöchentlich ist die ganze Stadt (und sind alle Städte) blockiert, um es den Schulen und den verschiedenen Vereinigungen zu ermöglichen, für diesen Augenblick zu proben.
Endlich war der Festtag gekommen. Der Vorabend ist normalerweise dem Gebet gewidmet, an dem alle Autoritäten teilnehmen. Am Freitag, d. 30. November (der übrigens der Jahrestag des großartigen Besuches ist, den Papst Franziskus 2015 der Zentralafrikanischen Republik abstattete), versammelten wir uns in einer überfüllten Kirche und beteten mit Glauben für das so schwer vom Krieg geprüfte Land.
Die Bischöfe hatten die Christen und die Männer und Frauen guten Willens im ganzen Land dazu aufgefordert, „sich von den Feierlichkeiten zum 1. Dezember fernzuhalten“. Es handelte sich dabei um eine historische in 60 Jahren nie dagewesene Entscheidung, die allen den Ernst der Lage bewusstmachen sollte: Mehr als 80 Prozent des Landes befinden sich in den Händen von Rebellengruppierungen, und in den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Angriffe auf Zivilisten (in Alindao wurden am 15. November mindestens 72 Menschen getötet, darunter zwei Priester, das Haus des Bischofs wurde zerstört und das Flüchtlingslager bei der Kathedrale, wo 26.000 Flüchtlinge untergebracht waren, wurde niedergebrannt).
Die Entscheidung der Bischöfe hat große Resonanz gefunden, und sehr viele Leute haben sie geteilt. Aber die Regierung hat diese Entscheidung als einen Affront und eine Beleidigung aufgefasst, und die Spannung war überall sehr hoch.
In Bozoum wurden, wie in vielen anderen Städten, die Feierlichkeiten auf den Freitag verlegt (weil der Präfekt andere Verpflichtungen hatte…), aber der Aufruf der Bischöfe hat vielen dabei geholfen, sich die Frage zu stellen, was zu tun sei, damit das Land zum Frieden zurückkehrt.
In der Zwischenzeit haben wir in Bozoum unseren Provinzoberen, Pater Saverio, willkommen geheißen, der zu Besuch ist. Am Donnerstag bin ich mit ihm nach Bouar gefahren, wo wir uns am Freitag mit allen Karmelitenpatres, die in der Zentralafrikanischen Republik tätig sind, getroffen haben (acht Italiener, acht Zentralafrikaner und ein Kameruner).
Heute, am 8. Dezember, dem Fest der Unbefleckten Empfängnis, erleben wir in Bouar im Kloster St. Elias eine große Freude: ein junger Zentralafrikaner, Bruder Michael, legt seine Feierliche Profess ab. Es ist das Versprechen und die Verpflichtung, das ganze Leben lang in Keuschheit, Armut und Gehorsam zu leben.
Es ist ein schöner Augenblick, und wir beten darum, dass er treu bleibt, und für die Arbeit aller Karmeliten in der Zentralafrikanischen Republik.


pastori Peul






fr Michael





Mittwoch, 28. November 2018

Die Zentralafrikanische Republik ist in Trauer




Die Zentralafrikanische Republik ist in Trauer

In diesen Wochen haben wir große Probleme mit der Internetverbindung. Unser System, das über einen Satelliten funktioniert, ist ausgefallen, und die Verbindung über die Telefonanbieter funktioniert nur tröpfchenweise.
In diesen Wochen bin ich aufgrund verschiedener Aufgaben weiterhin viel unterwegs. Am Freitag bin ich nach Bangui gefahren, um am darauffolgenden Tag zusammen mit Pater Saverio, unserem Provinzoberen, und Pater Paolo Arosio, der das erste Mal unsere Missionen besucht, nach Bozoum zurückzukehren. Aber als wir in Bossemptele ankamen, das 300 km von Bangui entfernt gelegen ist, blieb das Auto stehen und wollte nicht weiterfahren, weil das Getriebe kaputtgegangen war. Unsere Mitbrüder aus Bouar sind uns zu Hilfe gekommen, und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Am Sonntag haben wir die Messe anlässlich des Christkönigsfestes auf dem Berg Binon über Bozoum gefeiert.
Jetzt schreibe ich aus Bocaranga, wo ich nach einem Besuch in Bouar, Bocaranga, Ndim und Ngaoundaye auf der Durchreise bin. Ich habe Pierre und seine Frau, die hier die Katechetenschule besuchen, um Katechisten zu werden, nach Bocaranga begleitet. Ich bin hier, weil uns die deutsche Caritas hilft, die Schulen des Gebietes mit monatlich ca. 22,50 Euro pro Lehrer zu unterstützen (65 Schulen und 250 Lehrer).
Das Gebiet ist schwer zu erreichen, aber das große Problem sind die Rebellenbanden, denen ich entlang der Straße begegne. Gott sei Dank haben sie mich nicht angehalten, aber die Fahrt war ziemlich angespannt. Gerade in diesen Tagen haben die Bischöfe der Zentralafrikanischen Republik eine historische Entscheidung gefällt: Sie haben die Christen und alle Menschen guten Willens aufgefordert, nicht an den Feierlichkeiten zum 1. Dezember (dem Nationalfeiertag) teilzunehmen. Diese Entscheidung ist ernst, denn das Land ist in Trauer (in Alindao gab es letzte Woche aufgrund der andauernden Angriffe mindestens 72 Opfer, darunter zwei Priester), und es ist nicht richtig zu feiern, während 80 Prozent des Landes von Rebellen kontrolliert werden.








Ngaoundaye

I Caschi blu - MINUSCA




RIBELLI vicino a Nagoundaye
les Selekas près de Ngaoundaye