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Freitag, 23. Februar 2018

Projekte und was schon verwirklicht wurde






Projekte und was schon verwirklicht wurde

Am Samstag, d. 17., bin ich eine Woche nach dem großen Fest der Weihe des neuen Bischofs wieder nach Bouar gefahren. Am Vormittag habe ich bei der Landwirtschaftsmesse vorbeigeschaut, die Pater Beniamino und die Caritas auch dort veranstalten. Am Nachmittag bin ich nach Bozoum zurückgekehrt, aber nicht allein, denn Fabrice Martin und Ludmila Böhmova von der Hilfsorganisation SIRIRI.ORG aus Prag sind mitgekommen. Sie sind im Rahmen des Projektes „Spielend lernen“ (der neuen Methode für die ersten Grundschulklassen, die sich als optimal für den Lernerfolg der Kinder erweist) nach Bozoum und dann nach Bangui mitgekommen.
Dank ihnen und dank des Außenministeriums der Tschechischen Republik konnten wir im vergangenen Jahr mehr als 14.000 AIDS-Kranke behandeln und mehr als 58.000 Flüchtlingen helfen.

Medizinische Untersuchungen
3.183
Medikamente und Behandlung opportunistischer Infektionen
3.077
Nahrungsmittel
1.993
Mikrokredite
188
Schulanmeldungen
2.042
Schutz von HVI-positiven Schwangeren und Vorbeugung bei den Neugeborenen
3.847
Flüchtlinge
58.790
Total
73.120


Am Montag musste ich für eine Caritas-Sitzung nach Bangui fahren, und ich hätte eigentlich mit dem Flugzeug dorthin gelangen sollen. Ich sage „ich hätte gesollt“, weil mir nach drei Stunden, die ich auf der Rollbahn gewartet habe, schließlich mitgeteilt wurde, dass das Flugzeug aufgrund des Staubes, den der Wind aus der Sahara herbeiweht, nicht landen könne. Um 16 Uhr bin ich also mit dem Auto nach Baoro aufgebrochen, wo ich bei meinen Mitbrüdern übernachtet habe, und am Dienstagmorgen habe ich mich um 3:30 Uhr früh auf den Weg nach Bangui gemacht, wo ich nach fünf Stunden Fahrt (und 400 km) eingetroffen bin.
Ich habe eine Sitzung mit der Gemeinschaft abgehalten, wo die Projekte vorankommen. Die zukünftige Landwirtschaftsschule wächst: Die Verwendung der Ziegel aus stabilisiertem Lehm (Hydroform) bringt optimale Ergebnisse hervor. Ich habe auch Pater Anastasio getroffen, der trotz seiner Jahre wie immer brillant ist (er ist fast achtzig, aber man braucht es nicht zu sagen!). Ich bin zu meiner Freude auch Pater Marie Philippe begegnet, einem französischen Karmeliten, der einige Monate bei uns bleibt, um zu unterrichten.
Um 11:30 Uhr bin ich am Sitz der Caritas der Zentralafrikanischen Republik angekommen, aber die Sitzung ist auf den darauffolgenden Tag verschoben worden, weil die Verantwortlichen aus einigen Diözesen noch nicht eingetroffen sind.
Am Mittwochmorgen haben wir also die Caritassitzung begonnen. Ich bin für die Caritas der Diözese Bouar verantwortlich, und es ist schön, zu diesem Abenteuer des Dienstes an der menschlichen Gemeinschaft, der Solidarität und Nächstenliebe zusammenzukommen. Angefangen von der Arbeit in den einzelnen Pfarreien bis hin zu den größeren Projekten ist die Caritas im ganzen Land vertreten. Um die Mitte des Vormittags musste ich die Sitzung verlassen, um mich zum Sitz der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) zu begeben, wo ich im Namen der Karmeliten eine Vereinbarung unterzeichnet habe, die einen Einsatz der FAO für unser Agrarzentrum des Karmel vorsieht. Dank einer finanziellen Hilfe seitens der italienischen Regierung werden 1.500 Jugendliche die Möglichkeit haben, eine Ausbildung im Bereich der Landwirtschaft und der Viehzucht zu erlangen. Am Abend fing es an, etwas zu regnen, und dieser Regen begleitete mich auch auf der Rückfahrt. Und am Donnerstag bin ich um 12 Uhr endlich wieder in Bozoum eingetroffen.




Foire Agricole Bouar


I nuovi disegni didattici
les fresques didactiques

P.Marie Philippe e la Scuola di Agricoltura
p.Marie Philippe et l'école d'Agriculture








Freitag, 16. Februar 2018

Ein ganz neuer Bischof




Ein ganz neuer Bischof

Am Samstag, den 10. Februar, war der Kirchplatz von Bozoum ab fünf Uhr früh sehr bevölkert. Die Lastwagen und die Autos waren bereit, und um 5:15 Uhr sind wir mit einer Delegation von 110 Personen in Richtung Bouar aufgebrochen, um an der Weihe des neuen Bischofs von Bouar, Mirek Gucwa, teilzunehmen.

Ich bin etwas früher als der Konvoi angekommen, auch um die Unterbringung aller Teilnehmer zu organisieren. Die Diözese von Bouar hat zwölf Pfarreien, und aus jeder wurde eine Delegation von 50 Personen in den verschiedenen Gemeinschaften der Stadt Bouar aufgenommen. Man atmet die Kirche!

Die Weihe des Bischofs war ein außerordentliches Ereignis. Die Diözese von Bouar, die 1978 errichtet wurde, hatte fast 40 Jahre lang nur einen einzigen Bischof: Mons. Armando Gianni. Aus diesem Anlass waren der Apostolische Nuntius sowie alle Bischöfe des Landes zusammen mit dem Bischof von Tarnòw (Polen), woher Abbé Mirek stammt, anwesend, und es waren auch Gefährten aus seiner Zeit am Seminar und von seiner Priesterweihe dabei. Außerdem waren auch zwei Bischöfe aus Kamerun gekommen.

Am Samstagmorgen um neun fand ein Treffen zwischen einigen Bischöfen und den Gläubigen statt, die aus diesem Anlass aus der ganzen Diözese gekommen waren. Fast drei Stunden lang wurde die Rolle und die Arbeit eines Bischofs durch Kardinal Nzapalainga und die Bischöfe von Mbaiki, Bangassou, Alindao… vorgestellt. Mit Reden, Liedern und viel Sympathie verging die Zeit sehr schnell.

Sonntag war der große Tag: Alles war perfekt organisiert, und um 8:30 Uhr begann die Messe. Zwölf Bischöfe, um die hundert Priester und rund 3.000 Gläubige füllten die große Kathedrale. Nach der brillanten Predigt des Kardinals (auf Französisch und Sango) ging man zu dem eigentlichen Ritus über: Nach der Anrufung des Heiligen Geistes beteten die anwesenden Bischöfe und legten Mirek die Hände auf, während zwei Diakone über seinem Kopf das Evangeliar hielten. Aus Mirek wurde Bischof Mirek. Sofort danach erhielt er auch die Insignien dieses Dienstes: die Mitra, den Hirtenstab und den Ring.

Nach einer üppigen Gabenprozession , der Wandlung und der Kommunion folgten die Ansprachen. Es war schön zu hören (sowohl vom Kardinal als auch von dem neuen Bischof), dass die Diözese Bouar reich an Werken der Nächstenliebe und anderen kirchlichen Einrichtungen ist (Schulen, Krankenhäuser, Landwirtschaft), aber auch an Ordensgemeinschaften, die sich mit Freude und Großzügigkeit dem Dienst an den Ärmsten widmen.

Am Ende hat der neue Bischof segnend „sein“ Volk durchschritten, das ihn mit großer Freude und Rührung empfing!
Am Nachmittag bin ich zusammen mit den Schwestern nach Bozoum zurückgekehrt. Und Montag und Dienstag haben wir mit den Mädchen und Jungen vom Lyzeum St. Augustin zwei kulturelle Tage veranstaltet: mit Sketchen, Tänzen, Liedern, Debatten. Alles das, damit sich die Schule nicht auf die rein technischen Aspekte beschränkt, sondern eine umfassende Erziehung bietet.

Und Mittwoch, der 14., war der Aschermittwoch: Wir haben die Fastenzeit auf dem Berg Binon begonnen. Es ist ein langer Weg der Umkehr und der Vertiefung unserer Liebe zu Gott. 

















Freitag, 9. Februar 2018

Stein auf Stein



Stein auf Stein
Die Landwirtschaftsmesse von Bozoum, die gerade zu Ende gegangen ist, stellt einen wichtigen Augenblick in der Entwicklung dar. Die Hilfsorganisationen und die Agenturen der Vereinten Nationen, die sich angeblich mit Landwirtschaft und Entwicklung befassen sollen, sind abwesend. Aber die Landwirtschaftsmesse vergrößert sich weiterhin. Der Umsatz der Verkäufe hat sich gegenüber den beiden Vorjahren mehr als verdoppelt. Aber am wichtigsten ist, dass die Landwirtschaftsmesse für die Genossenschaften und die Bauern zu einem festen Termin geworden ist. Auch die Unabhängigkeit von den ONGs und den Vereinten Nationen ist von Vorteil: Es gibt mehr Freiheit und Projekte, die den Bedürfnissen und Kapazitäten der Leute entsprechen.
Vergangene Woche habe ich auch die Verwirklichung eines anderen Traumes sehen können. Im Januar 2017 war ich nach Südafrika geflogen, um Maschinen für die Ziegelherstellung anzusehen und zu kaufen. Inzwischen sind sie eingetroffen, und im Januar wurde mit der Einweisung begonnen: rund zwanzig junge Leute lernen, Ziegel herzustellen und zu verlegen. Bei einem Produktionsrhythmus von ca. 3.000 Stück pro Tag sind die hergestellten Ziegel solide (SEHR solide) und rasten ineinander ein, so dass kein Zement gebraucht wird.
Und so haben wir mit dem Bau einer Landwirtschaftsschule in Bangui begonnen. Sie wird es vielen Jugendlichen ermöglichen, eine Ausbildung zu erhalten und einer ernsthaften Arbeit nachzugehen.
Und hier in Bozoum haben wir diese Woche endlich die Baustelle für das Radio eröffnet. Dank der Organisation „Internews“ haben wir begonnen, darüber nachzudenken, wie wir ein gemeinschaftliches Radio schaffen können. Die Erwartungen sind groß, und das Radio kann sehr dabei helfen, Information und Bildung zu verbreiten. Am Mittwochmorgen fand eine große Sitzung mit den verschiedenen Behörden der Stadt Bozoum statt, und es wurde das Komitee gegründet, das die Eröffnung der Radiostation vorbereiten wird. Als Name wurde „RADIO KOYALE“ gewählt (nach dem Flüsschen, das durch die Stadt fließt).
Diese Woche endet am Sonntag, d. 11. Februar, mit der Fahrt nach Bouar zu der Weihe des neuen Bischofs, Abbé Mirek. Wir fahren mit ca. einhundert Leuten aus Bozoum hin. Aus diesem Anlass haben wir die Website der Diözese erstellt:
Stein für Stein entsteht ein großes Haus…

Fine della Fiera
fin de la Foire

Bangui: Visita della Presidente del Bambin Gesù di Roma, Mariella Enoc






Radio KOYALE






Donnerstag, 1. Februar 2018

Die Landwirtschaftsmesse 2018 – Teil 2



gli orti di Bozoum
les jardins potagers de Bozoum

Die Landwirtschaftsmesse 2018 – Teil 2

Zum ersten Mal in 14 Jahren hat die Landwirtschaftsmesse nicht nur zwei, sondern drei Tage gedauert. Nach der Eröffnung am Freitag, d. 26. Januar, war der Samstag ein Tag der Besichtigungen. Während die Ausstellung und die Verkäufe normal weitergingen, konnten die Minister und die anderen geladenen Gäste die Reisfelder und die Gemüsegärten besuchen.
Am Samstagvormittag habe ich sie alle in das Reisproduktionszentrum von Bohoro mitgenommen, das in den 1970er Jahren von Chinesen gegründet worden war und das ein bisschen das Vorbild für die Reisfelder ist. Der Preis für Reis ist im Vergleich mit anderen Erzeugnissen relativ hoch (ca. 60 Eurocent pro Kilo). Außerdem haben die Bauern mit dem Anbau von Reis begonnen, weil einige Organisationen ihn in großen Mengen abnehmen. Im Vergleich zum Jahr 2016 hat sich die Anbaufläche von 12 auf 32 Hektar vergrößert und die Ernte ist von 35 auf 192 Tonnen gestiegen (pro Hektar ist der Ertrag von 2,91 auf 6 Tonnen gesteigert worden).
Samstagnachmittag stand der Besuch der Gemüsegärten von Bozoum auf dem Programm: Es ist etwa ein Dutzend, in denen Familien und kleine Genossenschaften Salat, Tomaten, Zwiebeln, Paprika, Spinat, Kartoffeln und vieles mehr für den eigenen Verbrauch und zum Verkauf anbauen. Es ist immer bewegend, die Gemüsegärten zu besuchen: Es ist eine Augenweide, die das Herz erfreut!
Am Sonntag bin ich nach der Feier der Messe wieder zur Landwirtschaftsausstellung zurückgekehrt. Die Verkäufe gingen gut weiter, und die Schüler unseres Lyzeums St. Augustin haben mit angepackt, um den Ausstellern dabei zu helfen, die Zettel mit den Ergebnissen des Verkaufs auszufüllen. In der Zwischenzeit wurde alles für die Preisverleihung vorbereitet, die um 11 anfing.
Es war ein Moment, auf den alle gewartet hatten: Es wurden die besten Gemüsegärten und die besten Aussteller der Messe ausgezeichnet. Die Spannung war sehr groß, und es war schön zu sehen, dass unter denen, die einen Preis bekommen haben, viele waren, die von weither gekommen waren, und auch viele Frauen. Es ist eine kleine Anerkennung für die mühevolle und schweißtreibende Arbeit so vieler Menschen.
Am Abend haben wir die Messe beendet, auch wenn die Verkäufe noch bis Montag weitergingen. Das Ergebnis dieser ganzen Mühe ist sehr ermutigend: Die Genossenschaften haben einen Umsatz von über 60.000.000 CFA Franken (über 91.500 Euro) gemacht.
Und bereits am Montagabend wurde dank der außerordentlichen Arbeit von Maurizio Dischino und Francesco die Landwirtschaftsmesse von Bozoum auf dem italienischen Fernsehsender TV2000 gezeigt. Hier kann man die Sendung sehen:


Visita alle risaie
Visite au Centre Rizicole

Foto con il Ministro dell'Agricoltura e il Ministro dell'Allevamento
La photo avec les Ministres de l'Agriculture et de l'Elevage








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