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Freitag, 30. März 2018

Ostern entgegen



 
Ostern entgegen
Mit der Feier des Palmsonntags hat der Weg auf Ostern zu an Geschwindigkeit zugenommen. Am Dienstagmorgen haben sich die Jungen und Mädchen, die Jugendlichen und Erwachsenen, die die Taufe empfangen werden, zu einem Moment des Gebetes und der Besinnung versammelt, der von Pater Matteo geleitet wurde.
Am Vormittag haben wir den Schülern unseres Gymnasiums die Zeugnisse ausgehändigt, und am Nachmittag bin ich nach Bouar gefahren. Ich habe aber im Reisanbauzentrum von Bozoum angehalten, wo wir dank der Fastenaktion der Diözese von Cuneo mit den Instandhaltungsarbeiten am Staubecken begonnen haben. Das Becken gibt in der Trockenzeit Wasser, wodurch zwei Ernten im Jahr ermöglicht werden. Aber an einigen Stellen hat das Wasser das Becken ausgehöhlt und läuft aus, so dass die Speichermenge vermindert und die ganze Reispflanzung gefährdet ist. Fürs erste haben die Bauern der Genossenschaft den künstlichen See ausgeleert und haben damit begonnen, die Stellen, die repariert werden müssen, freizulegen.
In Bouar haben wir am Mittwochmorgen die Chrisammesse gefeiert. Dies ist eine ganz besondere Messe, während derer die Priester ihre Versprechen und ihren Einsatz im Dienst der Kirche erneuern und der Bischof das Öl weiht, das für die Krankensalbung und die Katechumenen und das Chrisam, das für die Taufe, die Firmung und die Priesterweihe verwendet wird. Wir waren ungefähr 40 Priester aus der ganzen Diözese, die mit dem neuen Bischof konzelebriert haben.
Am Nachmittag bin ich nach Bozoum zurückgekehrt. Ich habe im Dorf Bokaya einen Zwischenstopp eingelegt und habe Baba Michel, den alten Katecheten, begrüßt. Ich glaube, er ist fast neunzig Jahre alt! Er war von einer Schar Enkelkinder umringt, auf die er sehr stolz ist!
Mit dem Gründonnerstag beginnt das Ostertriduum. Der Gründonnerstag ist der Tag, an dem wir die Einsetzung der Eucharistie und des Priestertums und die Fußwaschung, mit der uns Jesus das Liebesgebot gegeben hat, feiern. Am Karfreitag begehen wir das Gedächtnis des Leidens und Sterbens Jesu. Und Samstagnacht feiern wir die Auferstehung Jesu, und mit ihr die Taufen.
Also allen frohe Ostern!

Domenica delle Palme
Dimanche des Rameaux



la diga di Bohoro
le barrage du Centre Rizicole de Bohoro









Baba Michel di Bokaya


l'Altare della Deposizione




Samstag, 24. März 2018

Auf dem Weg






Auf dem Weg

Die Wochen vor Ostern sind in der Mission sehr intensiv: Die Taufen müssen vorbereitet werden (mit den Katechismusprüfungen, Augenblicken der Einkehr, Gebet und Vorbereitung), ein Schultrimester geht zu Ende, und die Karwoche muss ebenfalls vorbereitet werden.
In der Woche bin ich nach Baoro gefahren, wo ein schöner Regen begonnen hat. Es sind die ersten Regenfälle, die dieses Jahr ein bisschen verfrüht einsetzen. Die letzten Regenfälle gab es Mitte November, und jetzt beginnt sehr langsam die Regenzeit. Wenn der Regen stärker und regelmäßiger wird, beginnt auch die Arbeit auf den Feldern.
Der Samstag vor dem Palmsonntag ist traditionell der Tag der Jugendwallfahrt. Dieses Jahr ist es nur ein einziger Tag, und es waren 5 Kilometer von Bozoum. Wir sind gegen acht Uhr morgens bei schönem Sonnenschein aufgebrochen. Wir sind rund 400 Personen und beteten, während wir den Weg zurücklegten. Am Flussufer angekommen, haben wir den Vormittag damit verbracht, über das Thema nachzudenken, das Papst Franziskus für den Weltjugendtag vorgeschlagen hat: „Fürchte dich nicht, Maria, denn du hast vor Gott Gnade gefunden“ (Lk 1,30).
Es folgten die Beichten, und gegen 13 Uhr haben wir die Messe gefeiert. Dann gab es etwas Freizeit, und angesichts der Hitze haben wir (fast) alle ein Bad im Fluss, dem Ouham, genommen.
Und um 15 Uhr, gerade als wir dabei waren, uns auf den Rückweg vorzubereiten, prasselte der Regen los, und so sind wir bei Regen nach Bozoum zurückgekehrt. Trotz der Müdigkeit sangen die Mädchen und Jungen den ganzen Weg lang und schwenkten die Palmwedel, die sie gefunden haben, und es war nahezu der Auftakt für das Fest des Palmsonntags, das wir morgen feiern. 













Freitag, 16. März 2018

Sieben Novizen und ein Bischof


La danza in chiesa, a Bocaranga, senza limiti di età
la danse à l'église à Bocaranga. Pas de limites d'age!

Sieben Novizen und ein Bischof

Ende der vergangenen Woche ist eine schöne Gruppe von sieben Novizen des Karmel nach Bozoum gekommen. Es waren fünf junge Männer aus Kamerun und zwei aus der Zentralafrikanischen Republik, die ein Jahr lang eine starke Erfahrung des Gemeinschaftslebens, des Gebetes und der Ausbildung im Karmel machen.
Ihr Besuch in Bozoum gemeinsam mit Pater Alexander, ihrem Ausbilder, gab ihnen die Gelegenheit, eine besondere Form des Lebens zu entdecken, wie es das Leben in einer Pfarrei ist.
Über dies hinaus veranstalteten die Novizen drei Katechesen für die Katechumenen, die Ostern die Taufe empfangen werden. Sonntag, Montag und Dienstag haben sie sich mit den Taufbewerbern getroffen und haben von der Taufe, der Eucharistie und der Beichte gesprochen.
Am Mittwochmorgen habe ich mich auf den Weg in das 125 Kilometer weit entfernt gelegene Bocaranga gemacht. Die Straße ist ziemlich schlimm, aber nach dreieinhalb Stunden Fahrt haben wir es dennoch geschafft, am Ziel anzukommen.
Hier in Bocaranga sind wir für eine Weiterbildungsveranstaltung der Pfarrcaritas zusammengekommen. Es sind fünf Pfarreien: Bossemptele, Bozoum, Bocaranga, Ndim und Ngaundaye. Es war ein schöner Augenblick des Vergleichs, der Weiterbildung und des Austausches über das, was wir in unseren Pfarreien erleben und tun, um den Notleidenden zu helfen und die Nächstenliebe zu organisieren.
Während wir bei der Fortbildung in Bocaranga waren, haben wir zu unserer Überraschung den neuen Bischof Mirek von Bouar getroffen. Er war hier zu Besuch, nachdem er in Ndim vorbeigefahren war. Es sind alles „rote Zonen“. Die Anwesenheit von Rebellenmilizen (Seleka, 3R, MPC) ist ein großes Problem. Die Minusca (die Blauhelme) greifen sporadisch ein, und die bewaffneten Banden spielen sich als Herren auf und stehlen, plündern, brandschatzen, errichten illegale Straßensperren, werfen Raketen, foltern, verüben Gewalttaten.
Kaum in Bocaranga angekommen, habe ich einen Panzer und zwei Autos der Blauhelme gesehen, die von der Gendarmerie wegfuhren. Sie brachten einen jungen Mann weg, der in der vergangenen Nacht in einen Laden eingedrungen war, um zu stehlen, und dabei den Ladenbesitzer getötet hat. Das große Problem ist, dass die „Justiz“ nicht von der Polizei und den Behörden verwaltet wird, sondern von den Rebellen der 3R, die direkt eingegriffen und entschieden haben, dass der Jugendliche nicht an Ort und Stelle von der Menge gelyncht werden solle, sondern beiseitegeschafft werden sollte. Wie wird er enden?
In diesen Tagen haben wir auch damit angefangen, hier in Bozoum etwa 70 Flüchtlingsfamilien aufzunehmen. Sie sind aus der Stadt Paoua und den umliegenden Dörfern geflohen, wo die Gewalt in den vergangenen Wochen aufgeflammt ist.  
Der Weg zum Frieden ist weit und voller Schwierigkeiten. Noch mehr als der Weg von Bozoum nach Bocaranga!

Catechesi dei Novizi




I rifugiati di Paoua




Sessione formazione Caritas a Bocaranga














Freitag, 9. März 2018

Der 8. März und anderes






Der 8. März und anderes

Während die Fastenzeit weitergeht und die Vorbereitung der Katechumenen auf die Taufe intensiver wird, wird auch in Bozoum der “Internationale Tag der Frau” begangen. Aber vor allem bin ich am Montag mit einem Flugzeug der UN nach Bangui geflogen. Das Wetter war allerdings schlecht, und die Luftlöcher und die Turbulenzen setzen mich für ein paar Tage ko! In Bangui schaue ich bei der Landwirtschaftsschule vorbei, wo die Baustelle wächst. Und am Mittwoch bin ich im Auto nach Bozoum zurückgekehrt.
Die Vorbereitungen auf das Fest dauerten seit einigen Wochen an, besonders an unserem Gymnasium St. Augustin. Schwester Anita ist neben ihrer Rolle als Konrektorin die Seele dieses Ereignisses. Mit den Mädchen aus der Mittelschule und vom Gymnasium wurde ein Augenblick zum Nachdenken und Spaßhaben vorbereitet, mit Gesängen und vor allem Tänzen, und die Mädchen haben sich ausgetobt!
Aber es war auch ein nachdenklicher Moment. Johannes Paul II. schrieb: Dank sei dir, Frau, dafür, dass du Frau bist! Durch die deinem Wesen als Frau eigene Wahrnehmungsfähigkeit bereicherst du das Verständnis der Welt und trägst zur vollen Wahrheit der menschlichen Beziehungen bei.“
In der Zentralafrikanischen Republik hat die Frau kein leichtes Leben. Schon von Kindesbeinen an muss sie in einer Welt kämpfen, in der der erste Platz fast immer männlich ist. Der Kampf, lernen zu dürfen, der Kampf um die Würde, für die Familie, für das Leben machen einen wesentlichen Teil des Lebens jeder Frau in der Zentralafrikanischen Republik (und nicht nur dort!) aus. Und die Schule ist ein wichtiger Teil dieses Kampfes.
Um unsere Mädchen zu unterstützen, haben einige Freunde aus Cuneo eine schöne Initiative gestartet: Ein Blumenzüchter hatte die Idee, von jedem Blumenkauf einen Euro zu spenden, und diese Spende ist dafür bestimmt, Stipendien für Mädchen zu schaffen, die unsere Schule besuchen. Hoch leben die Frauen!